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unglubig. Hatte Bhreac tatschlich Angst um Far? Es war ihm noch nie zu
Ohren gekommen, dass Bhreac irgendjemandem sein Blut zu trinken
gegeben hatte. Cailean schien jetzt ebenfalls zu bemerken, dass Bhreac
gerade auf dem uerst schmalen Grad zwischen wilder, tollwtiger
Unberechenbarkeit und brckelnder Beherrschung wandelte. Er lie sich
auf die Knie fallen und senkte demtig den Kopf.
 Es tut mir leid , sagte er leise.
Bhreac zog seine Hand zurck und drckte die eigenen Lippen auf die
blutige Wunde, ehe er von dem Blutverlust selber zu geschwcht war. In
Windeseile verheilte die kleine Verletzung. Er hob Far behutsam auf und
legte ihn auf dem Sofa ab, unter dem sich Songlian verbarg. Anschlieend
wandte sich Bhreac mit finsterer Miene zu Cailean um und hieb zweimal
hart zu, wobei er seinem Cousin das Nasenbein brach. Cailean sthnte,
wagte aber sonst keinen weiteren Laut, sondern nahm die Strafe schweigend
entgegen.
 Oliver! Fraser! Rumt diesen Schweinestall hier auf und schafft die
Leiche fort. Hinterher findet ihr mir heraus, wer entgegen meinem Befehl
ber Baxter hergefallen ist. Ich werde mit Far erst einmal in eines der
Gstezimmer ziehen. Cailean, wieso gab es keine Konserven? Du hattest
klare Anweisungen.
Cailean zog den Kopf ein und versuchte sich unsichtbar zu machen.
 Das ist so kindisch , zischte Bhreac.  Und deiner total unwrdig. Bist
du eiferschtig auf einen Officer des Police Departments?
Caileans blaue Augen richteten sich anklagend auf seinen Cousin.
 Er ist nicht nur dein Spielzeug, nicht wahr? , wagte er zu fragen, wobei
seine Worte wegen seines anschwellenden Gesichts verzerrt klangen.  Am
Anfang dachte ich, du wolltest Songlian eins auswischen, so wie damals mit
diesem albernen Franzosen. Inzwischen glaube ich allerdings, dass mehr
dahintersteckt, aye?
Songlian spitzte in seinem Versteck die Ohren. Cailean sprach seine
eigenen Gedanken aus.
 Meine Motive gehen dich nichts an. Mach dir lieber Gedanken, was
geschehen wird, wenn der Eiswolf wieder auf der Hhe ist. Ich frchte
beinahe, dass ich ihn dann nicht werde zgeln knnen. Ich bin mir nicht
einmal sicher, ob ich es mchte. Und jetzt geh mir aus den Augen. Ich will
dich heute nicht mehr sehen, sonst vergesse ich mich womglich , brllte
Bhreac.
Ohne jede weitere Diskussion verschwand Cailean pfeilschnell aus dem
Zimmer. Bhreac fluchte leise, wandte sich erneut Far zu, wickelte ihn
behutsam in eine Decke und trug ihn hinaus. Songlian nutzte diese
einmalige Chance, huschte aus seinem Versteck und zum Dachboden.
Hastig kletterte er auf das Dach, ehe ihn jemand entdecken konnte. Dort
lehnte er sich keuchend gegen eine kunstvoll gestaltete Volute und
versuchte seine durcheinanderwirbelnden Gedanken zu ordnen. Caileans
Andeutung, dass Bhreac Gefhle fr Far entwickelt hatte, deckte sich mit
seinen eigenen Empfindungen. Dies war jedoch vollkommen unmglich.
Bhreac war klter als das Polarmeer, klter als ein Gletscher. Er war grausam,
bse und gemein, hatte Spa an Folterungen und abartigen Spielchen.
Bhreac konnte auf gar keinen Fall Sympathien fr jemanden entwickeln.
Andererseits war da die Szene im Satans Herz gewesen, als sich Far und
Bhreac kssten. Als Far ihm ein Fltensolo gebracht hatte &
Ich drehe noch durch, dachte Songlian und schttelte den Kopf, um ihn zu
klren. Seine Hand berhrte den Zettel, der unter seiner Kleidung auf
seiner blanken Haut ruhte. Was sollte er von all dem halten? Vllig aus dem
Gleichgewicht war er geraten, als Bhreac sein Blut mit Far geteilt hatte.
Bhreac wrde nicht einmal Lorcan freiwillig von seinem Blut geben, egal
wie dringend es wre. Dazu kam, dass seine schne Vorstellung von Fars
Befreiung gescheitert war. Seufzend kehrte Songlian zu seiner Wohnung
zurck.
Bhreac warf einen prfenden Blick auf Fars zahlreiche Verletzungen.
Sie verheilten nur langsam. In der ganzen Villa war nur ein einziger
Blutbeutel aufzufinden gewesen und Fraser wurde losgeschickt, um
weitere Konserven aufzutreiben. Bhreacs Blut und eine einzelne Konserve
waren nicht ausreichend, um einem beinahe vllig ausgetrockneten Vampir
zu neuen Krften zu verhelfen und gleichzeitig ble Wunden zu heilen.
Die stahlgrauen Augen unter halb geschlossen Lidern blickten daher
dumpf. Allerdings weigerte sich Far trotz seiner Mattigkeit, einen der
menschlichen Handlanger zu beien. Dieser verflixte Officer hielt fr
seinen Geschmack viel zu sehr an seinen Prinzipien fest. Trotz seines
Hungers wrde dieser Sturkopf lieber draufgehen, als gegen seine
Moralvorstellungen zu verstoen.
 Baxter, wer war bei dir und hat dir Blut gegeben? , fragte Bhreac mit
sanfter Stimme.
 Ein Todesengel , murmelte Far. Seine Stimme klang mde und
brchig. Todesengel? Bhreac glaubte weder an Gott noch an den Teufel.
An Engel schon gar nicht. Daher hakte er nach:  Was fr ein Todesengel,
Baxter?
 Schwarz und sinnlich und voller Furcht in seinen Wolfsaugen & 
Bhreac fluchte. In diesem Zustand wrde er aus Far nichts Sinnvolles
herausbekommen. Wo blieben nur die verdammten Blutkonserven? Und
welche Engel stiegen durch ein Fenster ein? Die verrterischen, staubigen
Spuren, die zum Dachboden fhrten, fielen kaum auf. Aber Bhreac hatte sie
trotzdem gefunden. Beim Anblick des winzigen Bluttropfens in Fars
Mundwinkel war ihm sofort klar gewesen, dass der Eindringling einen
Fluchtweg in der Nhe seiner Suite gehabt haben musste, denn das Blut war
frisch gewesen. Schwarz und sinnlich wrde zu Songlian passen. Ebenso
die Bereitschaft sein Blut mit Far zu teilen. Konnte sein kleiner Bruder
herausgefunden haben, dass sich Far in Moskau aufhielt?
 Wir besorgen Nahrung fr dich, Far. Schlaf bis dahin und spare deine
Krfte, okay?
Far nickte kaum merklich und schloss gehorsam die Augen. Bhreac
knurrte leise. So hatte er sich seine Rckkehr aus Obninsk nicht vorgestellt.
Eigentlich hatten ihm da prickelnder Champagner und ein paar
vergngliche Stunden mit Far vorgeschwebt. Einem nackten und willigen
Far. Und zu seiner malosen Enttuschung musste er feststellen, dass
Cailean ihn bewusst aus verletzter Eitelkeit hintergangen hatte, Far
krperlich total am Ende war und zu allem berfluss musste sich
irgendjemand genau diesen Zeitpunkt aussuchen, um in seine Villa
einbrechen. Die berwachungskameras hatten lediglich fr einen kurzen
Augenblick einen schwarzen Schatten eingefangen, aus dem sich nichts
Deutliches erkennen lie. Sehnlichst wnschte sich Bhreac die Zeiten
zurck, in denen das Volk gejubelt hatte, als auf dem Marktplatz ffentliche [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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