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Childes machte sich auf den Rückweg zum Schlafraum;
er war wie betäubt, und Leere machte sich in ihm breit.
Jedes Empfinden, sogar seine Tränen, alles war buchstäb-
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lich aus ihm herausgebrannt worden. Beißende Rauch-
wirbel nahmen ihm die Sicht. Die drei zusammengekno-
teten Bettlaken lagen weit hinter ihm im Korridor, dort, wo er sie hatte
fallengelassen sie gingen in Flammen auf. Er taumelte, einen Arm gegen die
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Wand gestützt, aber er blieb nicht stehen, denn er wußte, daß das sein
sicherer Tod war. Dann sah er, daß die beiden Mädchen nicht mehr da waren. Er
ging schneller. Er betete darum, daß sie auf ihn gehört hatten und nicht in
die entgegen-
gesetzte Richtung davongelaufen waren, weg von dem nahenden Feuer. Wenn sie
sich in dem dichter werdenden
Rauch verirrten...
Die Tür stand noch immer offen, und er stieß sie vollends auf. Sie krachte
gegen ein dahinter gestelltes
Nachtschränkchen. Childes Schatten ragte dunkel vor dem gelbroten Hintergrund
der lodernden Flammen empor, und Sandy und Rachel starrten ihm mit panischen
Augen entgegen. Sie hatten sich auf einem der Betten zusammengekauert.
»Kommt«, sagte er, und sie erschauderten unter der
Leblosigkeit seiner Stimme. »Ich bringe euch hinaus.«
Sie eilten zu ihm, und er hob sie hoch. Diesmal waren sie schwer, aber sie
würden es schaffen. Er würde diese beiden hinausbringen, koste es, was es
wolle. Childes trat rückwärts aus dem Raum, und dann begann der lange
Weg durch das Inferno den scheinbar endlosen Korri-
dor entlang, weg vom Zentrum der Flammenhölle; rings um sie her brodelte es:
Wände, Decke, Parkettboden, alles war in dichten Qualm gehüllt. Erste Flammen
zün-
gelten überall. Die letzte große Explosion in ein einziges gigantisches
Feuerchaos stand unmittelbar bevor. Er konnte sich kaum mehr aufrecht halten.
Und dann war da eine ständig anwachsende Taubheit in seinem Kopf, und
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ein Würgen in seinem Hals. Flammen brachen dicht an der Wand aus dem Boden
hervor und zwangen ihn, sich der gegenüberliegenden Wand zuzuwenden. Seitlich
gehend schob er sich an dem neuen Feuerherd vorbei.
Die Mädchen verhielten sich mucksmäuschenstill. Ihre
Arme waren fest um seinen Hals geschlungen, und sie rührten sich nicht; sie
hatten schreckliche Angst, aber sie vertrauten ihm. Vielleicht hatten sie ihr
schlimmstes
Entsetzen aber auch schon im Schrank aus sich herausgeweint.
Für eine Weile waren sie in düsterem Halbdunkel unterwegs, und der Rauch
verschluckte selbst die zuckende Helligkeit der Flammen hinter ihnen. Doch
bald darauf kam vor ihnen ein anderer milder Schimmer in Sicht: ein
unheimliches Leuchtfeuer, bedrohlich und mörderisch. Childes hatte gehofft,
daß die Feuertreppe weit genug entfernt war; er hatte gehofft, daß die
Flammen nicht so schnell bis hierher vordringen konnten...
Blindlings tastete er sich weiter, jetzt mit dem Rücken gegen die Wand
gedrückt. Ein lächerliches
Vorwärtsschieben, eine Flucht im Schneckentempo. Aber schließlich erreichten
sie die Empore über der Treppe.
Childes brach in die Knie. Diesmal raubte ihm der
Hustenanfall beinahe das Bewußtsein. Er kauerte sich zusammen, und Sandy und
Rachel warteten an seiner
Seite darauf, daß es ihm besserging. Auch sie mußten husten und würgen.
Er nahm sich nicht die Zeit, sich zu erholen. Atemlos und mit tränenden Augen
zerrte er sich am
Metallgeländer der Treppe hoch und schaute in die Tiefe.
Das Treppenhaus war ein gigantischer Kamin, in dem dichte Rauchschwaden von
unten heraufwirbelten und
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wie trübes Wasser in den Korridor hinausspülten, den sie gerade hinter sich
gelassen hatten. Trotz der vor Hitze kochenden Schwaden sah er Flammen aus den
unteren
Korridoren schlagen.
Sie hatten noch eine Chance wenn sie nicht auf dem
Weg nach unten erstickten.
Er kniete sich auf den Boden und nahm die beiden
Mädchen fest in die Arme, so daß ihre Gesichter dicht an seinem Gesicht waren.
»Alles wird gut«, versprach er mit einer Stimme, die vor Anstrengung spröde
war. »Wir marschieren jetzt die Treppe hinab. Ein paar Minuten noch, dann
haben wir's geschafft. Die Stufen sind aus
Beton, also können sie kein Feuer fangen. Aber wir müs-
sen uns von den Korridoren fernhalten.« Er kramte sein
Taschentuch heraus. »Rachel, du hältst dir das hier vor
Mund und Nase.«
Gehorsam nahm sie das Taschentuch und preßte es sich aufs Gesicht.
»Sandy, was dich betrifft, fürchte ich, müssen wir dein
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